One More Time (Die Hospizshow)
Theaterstück hier zu lesen.
Musik: „one more time“
Bühne: Moderatoren-Kanzel, sechs Bildschirme, eine Punktetafel mit sechs Anzeigen, Einzelsitze für die Kandidaten, drei Glaskabinen.
Suizidset: Pillenrationen, Antibrechmittel, weisse Plastiktüten, Stricke.
Konzept
Die Kandidaten werden einzeln vorgestellt und durch ein Transportband nacheinander auf die Bühne gefahren.
Jeder Kandidat wird in Grossaufnahme auf den Bildschirmen zu sehen sein.
Jede Spielfigur ist mit einem Mikrophon ausgerüstet.
Eine Digitalanzeige zeigt die Punktezahl der Kandidaten an.
In den Werbepausen sollen Berichte über Kriege, Schlachtungen, Kindergeburten, Krankenhäuser, Tier und Menschenseuchen, Opfer von Verbrechen, Altenheime, Körperlotion, Babywindeln, Kaffee, Autos, usw. vermischt über die Bildschirme laufen.
Jeder der Besucher ist mit einem einfachen elektronischen Wahlpapier ausgestattet worden. Er kann „rot für Tod“, und „grün für Leben“, für die Bewertung drücken und damit vermeintlich das Spiel beeinflussen.
Die Stühle der Kandidaten sind drehbar.
Der Moderator verfügt über Assistenten, die ihn beim Spielablauf unterstützten.
Es gibt jeweils Videozusammenschnitte zu den Kandidaten.
Es gibt drei Doppel-Spieldurchläufe.
Das Publikum vergibt nach den Spieldurchläufen Punkte.
Die Punkteanzeige manipuliert den tatsächlichen Zuschauerwillen, indem sie unabhängig agiert.
Sollte der Kandidat die nötige Punktezahl erreichen, um den Suizid öffentlich zu vollziehen (drei Kandidaten können es schaffen), erhalten seine selbstgewählten Angehörigen 1.000.000 Euro.
Es gibt Henkersmahlzeiten: Spezialitäten wie „das Vanilleeis mit Schokostückchen, das Mc Veigh, der Oklahoma-Terrorist, noch verspeiste und weitere gern gegessene Mahlzeiten des Todes. (Steak blutig, mit Pommes und Zwiebelringen, oder warmen Schokopudding, oder Heringe gesalzen)
Zum Suizid werden die Glasröhren betreten.
Anmerkung: Die eingespielten Videos von den Spielabläufen sollten nicht live übertragen werden, sondern vorgedreht, sowie dementsprechend dramaturgisch zugeschnitten sein.
Gekennzeichnete Szenenabläufe sollen auf den Monitoren erscheinen.
Charaktere
Thomas: erfolgreich, Sportler, kerngesund, zwei hübsche Kinder, hübsche Frau, grosses Haus, 34 Millionen Jahreseinkommen, Tendenz steigend …
Georg: Schwarzer, von Skinheads zum Krüppel geschlagen, Leber kaputt, Rollstuhl.
Lizzy: Ex-Politikerin schafft ihren Job als Betriebs-Psychologin (Net-Branche) nicht mehr, GAS-Syndrom (Nerven komplett durch), Probleme mit Männern, wird hässlich.
Ted: Geschäftsmann, hat beim letzten Crash alles verloren, der Scheiss Neue Markt, alles weg, kämpft für einen neuen Anfang.
Sandra: Biologiestudentin, blond, schön, Pech gehabt, Aids, Hepatitis C, irgendwann, wer, weiss sie nicht mehr, waren zu viele.
Martin: Polizist, zwei kleine Kinder totgefahren, besoffen, Fahrerflucht, zu acht Jahren verurteilt, hat selbst drei kleine Kinder, heute für die Show Ausgang bekommen.
Selee: zwölfjähriges Mädchen, will nicht erwachsen werden, findet Erwachsene schrecklich.
Mario: jung, schnell, willig, kennt sich aus.
Marilyn: Tänzerin auf der Suche nach der grossen Liebe.
Hip Hop Boy: Tänzer auf der Suche nach der grossen Liebe.
Bormann: Hart, gerecht, effizient.
Psychologin: Hart, gerecht, effizient.